Der Luciadag und andere schwedische Feiertage im Dezember

In Schweden gibt es keinen Nikolaustag – dafür den Luciadag

Die schwedischen Feiertage in der Adventszeit sind:

10. Dezember:
Dann schaut die ganze Welt auf Stockholm. Im «Kulturhuset» werden an diesem Tag die Nobelpreise verliehen. Seit 1901 werden sie verliehen. Der schwedische Erfinder Alfred Nobel ist der Gründer dieses so prestigeträchtigen Preises. In seinem Testament verfügte er, sein gesamtes Vermögen solle bei seinem Ableben zu Gunsten der Wissenschaft, verwendet werden. Diese Preise werden im Beisein der königlichen Familie verliehen und darauf folgt ein grosses Bankett.

13. Dezember:
Nur drei Tage später am, kürzesten Tag, dem 13. Dezember wird das Luciafest gefeiert. Die skandinavische Lucia hat nichts mit der Märtyrerin Lucia zu tun. Nur den Namen haben sie gemeinsam. Die in weiss gekleidete Lucia ist der protestantische Ersatz für den katholischen Schutzheiligen der Schulkinder, Sankt Nikolaus. Da in der lutherischen Priesterschaft, alle Heilige ein Ärgernis darstellen, war Sankt Nikolaus auch nicht geduldet. Somit schuf man ein Mädchen in weissem Gewand und mit einem Lichterkranz auf dem Kopf.

Der Luciatag wird auch in Verbindung mit «Lux» dem lateinischen Begriff für «Licht» gebracht. In Schweden in dieser dunklen Jahreszeit ist das Licht und die Hoffnung sehr wichtig. Es ist undenkbar einen Luciadag zu gehen ohne Kaffee, Glögg, Lussebullar und Pepparkakor.

 

Rezept für
Lussebullar, Lussekatter (Luciabrötchen)

Zubereitungsdauer:
1 Stunde, 2 1/2 Stunden gehen lassen, 6-10 Minuten Ofen

Für 40 Lussekatter benötigst du 

Teig
50 g Hefe
5 dl (Deziliter) Milch
Ca. 17 dl Weizenmehl (ca. 1 kg)
2 dl Rohrohrzucker
250 g Butter, Zimmertemperatur
1 Ei
1 TL Salz
1 g Safran

Garnierung
80 Rosinen

Zum Pepinseln
1 Ei

Zubereitung

Die Hefe zerbröseln. Milch, Mehl (etwas behalten für’s Ausrollen des Teigs später), Zucker, Butter, Ei, Salz und Safran langsam ca. 2 Minuten lang in der Küchenmaschine vermengen. Danach auf höherer Stufe noch mal 5 Minuten. Den Teig in eine Schale füllen und mit einer Frischhaltefolie abdecken. Ca. 30 Minuten gehen lassen.

Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen und in 40 Stücke teilen. Den Teig länglich rollen und in die Lussekatt typische S-Form legen. Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Zwei Rosinen eindrücken. Mit einem Geschirrhandtuch abdecken und 1 1/2 Stunden gehen lassen.

Den Ofen auf 225°C vorwärmen. Die Brötchen auf mittlerer Schiene im Ofen 6-8 Minuten backen, bis sie eine bräunliche Farbe bekommen. Herausnehmen und mit geschlagenem Ei einpinseln. Auf einem Gitter abkühlen lassen.
… und fertig sind deine original schwedischen Lussekatter.

Smaklig måltid!

Übrigens, die meisten Schweden genießen ihre Lussekatter mit einem Glas oder Tässchen Glögg zur Weihnachtszeit.

24. Dezember: Julafton (Heiligabend)
Auch in Schweden wird der Heiligabend auf ganz unterschiedliche Arten gefeiert.

Der Julafton beginnt um 15.00 Uhr im Fernsehen auf SVT1 mit Kalle Anka zu Deutsch Donald Duck und dies ist eine unumgängliche Tradition für Kinder und Erwachsene. Wie es Kalle Anka in die schwedische Weihnachtstradition geschafft hat, weiss niemand so recht. Aber ohne Kalle Anka ist es keine echte, schwedische Weihnacht.

Danach folgt das typisch schwedische Julbord (schwedisches Weihnachtsbuffé)

Was gehört zum Julbord:
Fischgang:

  • Sauer eingelegte Heringe („sill“), z. B. in Dill-, Curry- oder Senfsauce – auf einem schwedischen Julbord findet man heute manchmal bis zu sieben oder acht verschiedene Sorten Sill.
  • Lachs, geräuchert, warmgeräuchert und/oder gebeizt („gravad“), dazu je nach Lachs Sahnemeerrettich oder Gravad-Lachs-Sauce (Hovmästarsauce)
    Frischer Dill
  • Krabben (Garnelen) zum Pulen oder als Krabbensalat
  • Räucheraal, wenn man will und bekommen kann
  • Nach dem Fischgang Wurstaufschnitt („kallskuret“), z. B. Roastbeef, Leberpastete –halbierte hartgekochte Eier

Warme Speisen:

  • Köttbullar: die schwedischen kleinen Fleischbällchen
  • Prinskorv: kleine geräucherte Würstchen, gebraten
  • Janssons frestelse: ein leckeres Kartoffelgratin mit Anchovis
  • Julskinka: Schinken, serviert mit süßem Senf
  • Rotkohl oder Rote-Bete-Salat (in einigen Regionen Schwedens serviert man Grünkohl statt Rotkohl)

Zum Dessert:

  • Käse, verschiedene Sorten, z. B. Stilton
  • Süße Desserts nach Belieben, z. B. Eiskonfekt in bunten Alu-Hütchen (damit ist die Schokopraline, nicht Eiskrem gemeint)
  • Früchte, Nüsse, Plätzchen (z. B. „pepparkakor“)

Beilagen:

  • Potatis: Kartöffelchen (sowohl zum kalten Fisch als auch zu den warmen Speisen)
  • Knäckebrot
  • Baguettes
  • salzige Kräcker zum Käse
  • gesalzene Butter

Getränke:

  • Glögg, schwedischer Glühwein, zum Aperitif
  • Aquavit und Öl (nein, nicht Öl sondern Bier 😊) zum fischigen Gang
  • Rotwein zu den warmen Speisen
  • Julöl, ein süsseres, dunkles Bier trinken die Schweden gerne zu allem

Es geht aber auch Alkoholfrei. In Schweden gibt es Mittlerweile ganz gute alkoholfreie Sorten Bier, Weiss- und Rotweine.

Beim Dessert ist dann der Kaffee ganz wichtig dazu gibt es Cognac oder roter Portwein. Das heisst dann – «Kaffe med avec» und bedeutet in der Schweiz so viel wie « en Kaffi Schnaps» .

Jedes Julbord ist auch noch regional und lokal geprägt. Somit können sich noch andere Speisen und Getränke auf dem Buffé befinden.